Deutschlands jüngste Fernsehstars sitzen mit Sicherheit in Unterföhring. Im Juli 2002 fiel der Startschuss für die Kindertagesstätte der ProSiebenSat.1 Media SE in Unterföhring – die „Telezwerge“ waren geboren! Nun gibt es die Einrichtung schon seit 20 Jahren. Während die Kita anfangs nur für wenige Mitarbeiterkinder Platz bot, können heute - dank des Anbaus im Jahr 2010 - 56 Kinder im Alter von einem Jahr bis zur Einschulung am Campus in Unterföhring betreut werden.
ProSiebenSat.1 hat zum Anlass des Jubiläums ein Interview mit der Leiterin Maren Lineau geführt:
Wir gratulieren unseren Telezwergen zum 20. Jubiläum! Am 03.06.2002 gab es bei P7S1 einen historischen Moment: Die Telezwerge, unsere Betriebs-KiTa öffnete für damals elf Kinder ihre Tore. Seither hat sich viel getan, dank des Anbaus im Jahr 2010 können heute 56 Kinder unserer P7S1-Kolleg:innen im Alter von einem Jahr bis zur Einschulung am Campus in Unterföhring betreut werden. Wir haben dieses besondere Ereignis zum Anlass genommen, um mit Maren Lienau, Leiterin der KiTa von Tag 1 an, gesprochen. Welcher ProSieben-Moderator schon mal zum Vorlesen vorbeikam und was ihre liebsten Momente aus 20 Jahren Telezwergen sind, erzählt uns Maren im Interview.
Maren, 20 Jahre Telezwerge: Kannst du dich noch an deinen allerersten Tag als Leiterin der KiTa erinnern?
Tatsächlich kann ich mich richtig gut an meinen ersten Tag erinnern. Wahrscheinlich auch deshalb, weil ich einen kleinen Kulturschock hatte. Ich komme vom Land, aus dem Allgäu, wo ich auch schon einen Kindergarten geleitet habe. Dann kam ich nach München und musste mich nicht nur in einer großen Stadt zurechtfinden, sondern auch in einem großen, bunten und manchmal verrückten Medienunternehmen. Das war zu Beginn eine Umstellung, wenn auch eine Schöne.
Die Telezwerge von Heute gab es damals noch nicht. In was für einer Situation kamst du damals an?
Der Kindergarten war damals noch eine Baustelle und ich hatte die Möglichkeit, alles von Grund auf aufzubauen: Dazu gehörte das Einstellen von Personal und die Erstellung eines pädagogischen Konzeptes. Die Telezwerge waren und sind deshalb einfach mein Baby.
Was war der größte Unterschied zwischen dem Kindergarten im Allgäu und den Telezwergen?
Im Allgäu wurden mir die Kinder tatsächlich auch mal mit dem Traktor gebracht. Das Leben in der Stadt ist etwas ganz anderes. Bei den Telezwergen stand ein Thema von Beginn an im Zentrum: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen. Meine Ankunft bei den Telezwergen hat auch meine Sicht auf die Pädagogik verändert. Früher stand ich der Betreuung von Krippenkindern, also Ein- bis Dreijährigen, eher kritisch gegenüber. Heute bin ich überzeugt: Kinder von einem Jahr können ohne Probleme in eine Betreuung gehen – vorausgesetzt, dort arbeiten so liebevolle Pädagog:innen wie bei den Telezwergen.
20 Jahre Telezwerge: Woran erinnerst Du Dich am liebsten?
Der Zusammenhalt bei den Telezwergen ist enorm. Und das nicht nur zwischen unseren Telezwergen und unseren Eltern, sondern auch bei meinen Kolleg:innen und mir. Ich werde sehr emotional und dankbar, wenn ich daran denke, wie treu uns viele unserer Erzieher:innen über die Jahre hinweg sind. Zwei Mitarbeiter:innen waren jeweils 18 und 19 Jahre bei uns. Die Beiden haben die Telezwerge mit mir aufgebaut und sind bis zur Rente bei uns geblieben. Das ist nicht selbstverständlich und macht mich sehr dankbar. Jeder weiß: Es gibt viel zu wenig Erzieher:innen in Deutschland. Das macht es sehr besonders, dass uns manche Mitarbeiter:innen über so viele Jahre begleiten. Manche sind auch gegangen und wiedergekommen.
Was ist für dich „typisch Telezwerge“?
Was bei uns bei P7S1 nie zu kurz kommt, ist der soziale Gedanke. Diese unfassbare Offenheit und Toleranz in unserem Unternehmen weiß ich sehr zu schätzen. Wir haben immer wieder Kinder mit besonderen Bedürfnissen, z.B. Kinder mit Trisomie 21. Wenn ich beim Unternehmen anklopfe und sage, dass ich für ein Kind außerordentlich oder manchmal auch sehr kurzfristig einen Platz brauche, weil es besondere Bedürfnisse hat, haben wir das immer möglich machen können. Ein aktuelles Beispiel: Wir haben gerade ein Mädchen aufgenommen, das mit ihrer Familie aus der Ukraine geflohen ist. Die Unterstützung, aber auch das Vertrauen, das wir da vom Unternehmen bekommen, ist Wahnsinn.
Woran spürt man, dass die Telezwerge eine Kita eines Medienunternehmens sind?
Bei uns kann es schon mal passieren, dass Daniel Aminati zum Vorlesen vorbeikommt, ich denke, das passiert in anderen KiTas nicht so häufig. Früher kamen auch häufiger Anfragen zu Drehs bei uns an, die Corona-Pandemie hat das in den letzten Jahren natürlich nicht mehr zugelassen. Etwas Besonderes ist außerdem die Nähe zu den Eltern, die Tür an Tür mit uns sitzen. Das ist aber etwas sehr Positives, denn alle unserer Eltern sind sehr offen, hilfsbereit und interessiert an unserer Arbeit. Sie sind dankbar für den Job, den wir machen. Daraus haben sich vor Corona auch immer mal wieder lustige Momente ergeben, wenn beispielsweise ein Fenster aufgeht und die Mama eines Kindes zu uns rüber ruft, warum ihr Kind keine Mütze aufhat.
Wie sieht ein typischer Tag für die Kinder bei euch aus?
Unser Tagesablauf hat sich in den letzten Jahren tatsächlich kaum verändert. Nur, dass wir seit unserem Anbau im Jahr 2010 viel mehr Fläche und damit ein vielfältigeres und sehr großzügiges Raumangebot für die Kinder haben. Wir haben ein offenes Raumkonzept, das bedeutet, dass die Kinder sich je nach Alter, überall frei bewegen dürfen. Unsere Räume haben Schwerpunkte, sind nach den Bildungsbereichen mit Materialien ausgestattet und sind entsprechend eingerichtet. Jedes Kind hält sich dort auf, wo es möchte. Der Tag startet für viele Kinder mit einem gemeinsamen Frühstück in unserem Bistro, unserem Ort, an dem alle zusammenkommen. Dann haben wir im Laufe der Woche einen vielseitigen Wochenplan für unsere Kinder: Vom Sporttag in der Unterföhringer Sporthalle oder in unserer Turnhalle, zur Englisch- oder Märchenstunde, oder der Musikgruppe bis hin zum gemeinsamen Philosophieren, gemeinsamen Backen und Kochen, Forscherstunden oder dem Kinder-Yoga, das wir gerne auch draußen im Garten machen. Ein weiteres Highlight für die Kinder: unser KiTa-Hund Nino. Er gehört der stellvertretenden Leiterin Daniela, sie hat eine Ausbildung zur tiergestützten Pädagogin und bringt Nino nun zu festen Zeiten mit zu den Telezwergen.
Es gibt auch einige besondere Highlights im Jahr. Welche sind das?
Eins ist klar: Feiern können wir bei P7S1, das wissen auch die Kleinsten. Ein Highlight beispielsweise war der jährliche Besuch auf der Wiesn: Da machen wir mit den Telezwergen, natürlich in Lederhosen und Dirndl, gemeinsam das Oktoberfest unsicher. Wir wissen schon, wo wir für jedes Kind ein Wiesnherz abholen dürfen, dann gibt für alle eine Limomaß und Wiesnbreze – natürlich auf der Empore mit bestem Blick ins Zelt. Daneben gibt es unser jährliches Maifest mit den Telezergefamilien und wir haben jedes Jahr einen 3-tägigen Bauernhofaufenthalt und eine Skikurswoche. Das sind wunderschöne Highlights im Jahr, worauf die Kinder sich sehr freuen und die Erwartungen auch sehr hoch sind. Der für mich aufregendste Moment in 20 Jahren: der Besuch des damaligen Ministerpräsidenten Horst Seehofer. Als eine halbe Stunde vorher sein Personenschutz kam und unsere Räume überprüft hat, war das schon sehr außergewöhnlich.
Auf die nächsten 20 Jahre Telezwerge! Was sind deine Wünsche für die Zukunft?
Eine Sache, die ich mir von Herzen wünsche, dass sie so bleibt: der Zusammenhalt bei unseren Telezwergen. Der ist sehr stark und besteht in vielen Fällen selbst dann wenn die Kinder schon über 20 Jahre alt sind und selbst schon Mitarbeiter:innen bei P7S1 sein könnten. Wir haben uns schon immer regelmäßig mit Ehemaligen getroffen, unser nächstes Treffen haben wir für Juli im Biergarten geplant. Dieser starke Zusammenhalt macht uns aus und die Telezwerge zu einem ganz besonderen Ort.
Danke, Maren!
Quelle: ProSiebenSat.1
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